Die therapeutische Arbeit mit dem Konzept Radloff auf der 1. Ebene

Die Erste Ebene wirkt über die Behandlung von Strukturen oder funktionellen Störungen. Das heisst, wir machen Meridiane durchgängig mit den Mitteln der SAM, der Becken-, Wirbelsäule- und Gelenksbehandlung und auch der Narbenbehandlung.

Meridianbehandlung und ihre Wirkung

Eingesetzte Techniken: Meridianstreichung, Inhibition, Punktbehandlung der End- und Anfangspunkte.

Die Menge der Leitbahnsysteme allein zeigt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass sich irgendwo in einem dieser Systeme oder einiger dieser Leitbahnen Störungen zeigen. Alle diese Störungen gleich zu Beginn zu definieren und gezielt zu behandeln, würde einer Sisyphus-Arbeit gleichen. Aus diesem Grund stellt die Arbeit mit der SAM, den Umläufen und gegebenenfalls der Terminalpunktbehandlung eine klärende und oft stark regulierende Massnahme dar.

Wir schaffen Flussbedingungen in den Hauptmeridianen und den Tendinomuskulären Meridianen auf der strukturellen Ebene.

Auch wenn das Beispiel schon 1000 mal bemüht wurde;

 «Was nützt die Betätigung des Lichtschalters, wenn die Stromleitungen defekt sind?» (R. Bayerlein)

SAM

Mit der SAM und den folgenden Techniken versuchen wir die Stromleitung wieder zu reparieren. Arbeiten wir mit der SAM, nutzen wir mindestens 2 energetische Regeln.

  1. Die Regel Mittag-Mitternacht , eventuell mit der Regel rechts-links kombiniert indem wir die Energie in die oppositionell leerere Körperhälfte verlagern. Der dadurch ausgelöste Ebbe-Flut-Effekt bringt den Körper dazu, seine Selbstregulation in Gang zu setzen und schafft gleichzeitig Flussbedingungen.
  2. Teilweise die Regel Ehemann – Ehefrau, je nachdem auf welchen Meridianen die Reize gesetzt werden. Dies kann schon genutzt werden, bei akuten auf einen Meridianverlauf bezogenen Schmerzen. Bsp: Schulterschmerz in Abduktion mit Schmerzen auf dem 3-Erwärmer Meridian. Durch die SAM Caudal wird der Blasenmeridian gereizt und dadurch über die Regel Ehe-Ehe dem 3-Erwärmer Energie entzogen.

Behandlung der Akupunkturpunkte im Zuge der SAM

Es bestehen aber auf der ersten Ebene noch zwei andere Wirkungen und zwar bezüglich der Wirkung auf die Akupunkturpunkte

  1. Die Akupunkturpunkte als Schleusen. Wir setzen den Reiz für eine SAM möglichst genau auf den Meridianen, um möglichst alle Akupunkturpunkte zu behandeln. Damit öffnen wir eventuell vorhandene geschlossene Schleusen auf dem Meridian, welche das Fliessen der Energie im Meridian oder zwischen zwei Meridian blockieren. So müssen zum Beispiel die End- und Anfangspunkte an Händen und Füssen (die Brunnenpunkte) oft kurz gereizt werden, damit die Energie weiter fliessen kann. Aber auch die End- und Anfangspunkte im Brust- oder Kopfbereich sind zu beachten. Ohrzonen in der Helix die schlecht abbaubar sind, können ein Zeichen dafür sein. Oftmals sind es aber auch Akupunkturpunkte auf dem Meridian, welche intensiver gereizt werden müssen z.B. mit den Mitteln der Inhibition. Dadurch verlagern wir sehr viel Energie von einer Fülle in das von uns behandelte Leeregebiet (Mittag -Mitternacht oder Nachfolgermeridian), andererseits werden einzelne Akupunkturpunkte durch einen kräftigen Reiz geöffnet, was wiederum die Schleusenfunktion auf der strukturellen Ebene betrifft.
  2. Die Behandlung der Tendinomuskulären Meridiane (TMM). Keine Angst für all jene APM TherapeutInnen welche dies nicht kennen. Dies ist eine neue Technik, welche wir bei bestimmten Situationen anwenden können. Die TMM folgen in der Regel dem Verlauf des Hauptmeridians. Sie entsprechen im Groben der von einem Meridian versorgten Muskulatur. Das Öffnen oder Behandeln eines TMM macht Sinn, wenn einerseits auf der Helix Zonen nicht abgebaut werden können und anderseits im Verlauf eines Meridians Schmerzen mit der SAM oder anderen Verlagerungstechniken nicht oder nur ungenügend beeinflusst werden können.

Die Anwendung:

Um einen Tendinomuskulären Meridian zu öffnen, benötigen wir immer zwei Punkte. Zum einen den zum jeweiligen Meridian zugehörigen Brunnenpunkt. Als zweiten Punkt reizen wir einen der folgenden vier Punkte gleichzeitig mit dem Brunnenpunkt.

Arm Yang TMM = Gbl 13

Arm Yin TMM = Gbl 22

Bein Yang TMM = Dü 18

Bein Yin TMM = KG 3

Danach suchen wir im Verlauf des TMM schmerzhafte Punkte (Ah-Shi Punkte). Diese werden manuell gereizt. Der oder die kluge Radloff-TherapeutIn weiss natürlich, dass wir dies nur machen, wenn wir sicher sind, dass wir in einer energetischen Leere arbeiten!

Beispiel: Klient hat Schmerzen im rechten Oberarm im Bereich des TMM des Dickdarms. Wenn wir von einer energetischen Leere ausgehen – Sand-Seidentastung, Helixzonen, negative Wirkung des Probereizes auf dem Nierenmeridian im Bereich des Oberschenkels und eventuell ungenügende positive Veränderung durch Reizung des rechten Dickdarmmeridians – dann reizen wir den Brunnenpunkt des Dickdarms rechts (Di 1) und gleichzeitig mit einem zweiten Stäbchen den Koppelungspunkt für den Arm Yang TMM = Gbl 13. Danach suchen wir im Verlauf des Oberarms schmerzhafte Punkte und massieren diese zusätzlich.

Behandlungsprinzip

Mir scheint dabei sehr wichtig, ein grundsätzliches Behandlungsprinzip zu erwähnen. Akupunkturpunkte sind Schleusen, welche sich aus einem bestimmten Grund verschliessen. Meiner Ansicht nach macht dies der Körper immer, um sich zu schützen. Aus diesem Grund macht es absolut keinen Sinn, und zwar nie, Gewalt anzuwenden, um eine Schleuse zu öffnen. Also keine Lasergeräte, keine massiven Schmerzreize.

Des Therapeuten Aufgabe ist es nicht ein Ei zu zerbrechen, sondern dem Küken zu helfen, das Ei zu verlassen.

Setze erst weiche und schwache Reize. Wenn diese keine Wirkung zeigen, überprüfe, ob du die richtigen Reize gesetzt hast und ob das Wesen des Menschen schon bereit ist, die Veränderung zu vollziehen. Erst dann setze stärkere oder kräftigere Reize ein.

Die Becken- und Wirbelsäulenbehandlung

Eingesetzte Techniken: Becken- und Wirbelgriffe in den dreidimensionalen Bewegungsmöglichkeiten, Griffe der erweiterten Wirbelsäulenbehandlung,

Mit der Behandlung der Iliosacralgelenke und der Wirbelgelenke schaffen wir im Bereich der ersten Ebene erst einmal Flussbedingungen auf den über diese Gebiete verlaufenden Meridiane: Das Gouverneursgefäss (Du Mai), den inneren Ast des Blasenmeridians und die darauf liegenden Zustimmungspunkte (2. Ebene) der einzelnen Organe.

Gleichzeitig werden durch unbewegliche oder verdrehte Wirbel eingeengte Spinalnerven befreit. Die - wenn auch nur kleine - Kompression eines Nervs kann dazu führen, dass ein Organ einen ständigen Reiz erfährt und dadurch in seiner Funktion sympathisch beeinflusst wird. Aus diesem Grund ist es unbedingt notwendig, die Behandlung dieser Gelenke immer in eine Behandlung mit einzubeziehen.

Die Gelenksbehandlung

Eingesetzte Techniken: Griffe zum Lösen der energetischen Blockaden in den Extremitätengelenken

Wie bekannt können Extremitätengelenke den Energiefluss eines Meridians unterbrechen. Dadurch können Muskelfehlspannungen entstehen, welche ganze Faszienzüge negativ beeinflussen können.

Im Bereich der Finger-/Zehengelenke, der Hand-/Fussgelenke und der Ellbogen- und Kniegelenke befinden sich viele der Antik-Shu Punkte. In der ersten Ebene geht es auch hier primär darum, diese von Blockaden zu befreien. Dies im Wissen, dass diese in der zweiten Ebene Kommunikationsaufgaben mit den anderen Wandlungsphasen und in der dritten Ebene Wirkung auf den psychischen Aspekt der Wandlungsphase haben.

 

Die zweite Ebene