Fragen einer Klientin, beantwortet von Klaus Radloff
Lieber Herr Radloff
Was tun bei einem Bandscheibenvorfall (Diskushernie)?
K. Radloff: Insgesamt gesehen mag meine Sicht der Dinge zunächst depressiv erscheinen, ist aber die Quintessenz von weit mehr als 50 Jahren Berufserfahrung als Physiotherapeut. Seit etwa 6 Jahren lebe und arbeite ich in einem sog. „3. Welt-Land“ und in dieser Zeit habe ich erfahren, dass meine hier geborenen mittellosen Nachbarn, ohne Krankenversicherung schneller und nachhaltiger gesunden, als die hier ansässigen hochversicherten Angehörigen der Industrieländer. Auch dies erscheint mir eine weitere Bestätigung dafür, dass komplexe und tieferliegende Gründe für dieses weiteverbreitete Leiden, in der „1. Welt“ sind.
Rückenschmerzen aufgrund von degenerierten Bandscheiben -gibt es Unterschiede in der Behandlung je nach Schwere der Degeneration?
K. Radloff: Die Intensität der Schädigung wird z. B. von Orthopäden (Schulmedizinern) beurteilt. Behandelt wird mit Medikamenten, wie Schmerzmitteln und Entzündungshemmern und je nach Schweregrad mit einer Operationen. Charakteristisch dabei ist, dass ausschliesslich am Ort der Beschwerden behandelt wird.
Bei Behandlungen mit der APM nach Radloff ist der Schweregrad der Degeneration nicht entscheidend, da in jedem Fall und in jeder Behandlung eine neue energetische Befunderhebung den individuellen Behandlungsverlauf bestimmt.
Wie sind die Erfolgschancen einer OP?
K. Radloff: Da mit konventionellen Methoden die Verursacher von Veränderungen nicht berücksichtigt werden, sind die Behandlungen rein symptomatisch angelegt. Das bedeutet, dass Degenerationsprozesse zwar symptomatisch beeinflusst, aber weder unterbrochen, geschweige denn aufgehalten noch rückgängig gemacht werden. So kommt es, dass nicht selten nach Operationen dieselben Beschwerden in benachbarten Segmenten der Wirbelsäule erneut auftreten oder dass das den Vorfall auslösende internistische Leiden akut in Erscheinung tritt. Dabei wird dann allerdings nicht der Zusammenhang zur Bandscheibe hergestellt, sondern als „neue“ Diagnose, als neues Leiden, behandelt.
Welcher Facharzt ist zuständig?
K. Radloff: Bei Erkrankungen des Skelettsystems werden Orthopäden nicht immer zu Recht für zuständig gehalten, denn Erkrankungen innerer Organe, sowie neurologische Krankheiten können ebenfalls Rücken- und Gelenkbeschwerden auslösen. Anstatt vorrangig Orthopäden zu konsultieren, empfehle ich Betroffenen in jedem Fall, besonders bei orthopädischen Beschwerdebildern eingangs Internisten zu konsultieren.
Warum entstehen Bandscheibenvorfälle und wie sinnvoll sind Operationen?
K. Radloff: Ein Bandscheibenvorfall ist „Endstation“ einer meist langen Entwicklung. Er hat meiner Erfahrung nach, überwiegend internistische Ursachen! So kann eine Diskushernie, im lumbalen Bereich der Wirbelsäule, als Folge einer Nieren- oder Dickdarmerkrankung entstehen. Für die anderen Bereiche der Wirbelsäule existieren Entsprechungen. Die ärztlicherseits oft geäusserte Behauptung, dass Bewegungsmangel oder Überfluss, sowie Fehlbelastungen dafür verantwortlich zu machen sind, ist wissenschaftlich nicht haltbar und aus meiner Sicht absolut nicht zutreffend.
Für die Betroffenen bedeutet eine Operation selbstverständlich die hochwillkommene Befreiung von Schmerzen. Da aber auch mit dieser Operation lediglich die Symptomatik „ausgeschaltet“ wird, kann sich das dahinter stehende Grundleiden möglicherweise ungehindert weiter entwickeln und es können so irreparable Schäden entstehen.
Solange jedoch das Grundleiden aktiv besteht, stellen sich anhaltende Erfolge eher selten ein.
Ist das Fitness Studio eine Alternative bei Rückenbeschwerden?
K. Radloff: Die Idee angeblich schwache Muskulatur für Rückenbeschwerden verantwortlich zu machen stammt aus den Vereinigten Staaten und wenn Amerikaner Schmerzen haben, gehen sie ins Fitness Studio.! Die Ursache für die muskulären Dysbalancen, welche für den Bandscheibenvorfall verantwortlich sind, wird damit jedoch nicht behandelt. Denn durch die Kräftigung der Muskulatur wird die betroffene Bandscheibe einem verstärkten Druck ausgesetzt. Auch hier wieder eine Idee, die sich nicht an die zugrunde liegende Ursachen wendet, mit der aber verhältnismässig viel Geld zu verdienen ist!
Die Akupunktur Massage nach Radloff - eine sinnvolle Alternative?
K. Radloff: Die ESB/APM nutzt die Prinzipien der alten chinesischen Medizin. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Körper von einem Meridiansystem durchzogen ist, welches sämtliche Lebensvorgänge energetisch versorgt. Die APM nach Radloff vertritt dabei die Auffassung, dass der Begriff Energie gleichzusetzen ist mit Schwingung oder Lebensenergie. Der zentrale Behandlungsansatz, das ausgleichen von Dysbalancen, gelangt auch bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen zur Anwendung. Bei den angewendeten Techniken wird streng zwischen beruhigenden und anregenden Massnahmen unterschieden. Damit ist die energetische Wirkung der Intervention gemeint, wobei unterschieden wird, ob einem Gebiet Energie zugeführt oder entzogen wird.
Ein grundlegender Behandlungsunterschied zu anderen Therapieformen, stellt die Tatsache dar, dass in der APM nach Radloff selten da behandelt wird, wo der Schmerz ist! Klaus Radloff beschreibt eingangs, dass der Schmerz, als Konsequenz einer Kette von Ereignissen betrachtet werden muss. So kann davon ausgegangen werden, dass diese Reaktion des Körpers, als Schutzmechanismus für die eigentliche Ursache verstanden werden muss. Als Folge wird Energie konzentriert oder entzogen, das Gebiet kommt in einen Fülle- oder Leere-Zustand. Dementsprechend ist eine Behandlung bei gleichen Symptomen, nicht schematisch auf einen andern Patienten übertragbar.