Der nachfolgende Bericht soll darauf aufmerksam machen, dass Diagnosen nicht immer zutreffen. Der „gesunde Menschenverstand“ der Therapeuten sollte dadurch nicht ausgehebelt werden. Mit der ESB/APM können über übliche Diagnosen hinaus, weitergehende Aussagen gemacht werden. Die Befundungsmöglichkeiten der ESB/APM sind nicht nur für Physiotherapeuten, Manualtherapeuten und Masseure nutzbar. Besonders Heilpraktiker, die ihre Tätigkeit bekanntlich als Alternative zur Schulmedizin auffassen, können davon in beachtlichem Umfang profitieren.
Victoria, die etwa 50 jährige, stark untersetzte Patientin, hatte einen Badeunfall. Eine große Atlantikwelle erfasst die Touristin und sie landete unter Wasser unsanft auf dem Gesäß. Seitdem hat sie in der Steißbeinregion erhebliche Schmerzen, die besonders beim Sitzen,weniger beim Gehen, aber auch Nachts auftreten. Neben diesen Beschwerden bestehen schon seit vielen Jahren erhebliche Lendenwirbelsäulen-, Brustwirbelsäulen- und Nackenprobleme. Weiterhin besteht rechtsseitig eine FrozenShoulder.
Das Röntgenbild zeigt keine Fraktur. Die ärztliche Diagnose lautet deshalb „Distorsion des Os coccygis“. Als Behandlung werden ihr täglich durchgeführte chiropraktische Repositionen, kombiniert mit Laserbestrahlungen für die nächsten 6 Wochen, also bis zu ihrer Abreise, dringend angeraten. Da sie sich diese Behandlungen in den vorgeschlagenen Mengen finanziell nicht leisten kann, lernten wir uns kennen.
Als ESB/APM-Behandler überlege ich als Erstes, dass ich durch Behandlung der Beckengelenke und der Wirbelsäule wahrscheinlich nur wenig auf das Kreuzbein Einfluss nehmen kann. Möglichkeiten auf die Rückenbeschwerden dennoch positiv einwirken zu können, halte ich dagegen für gegeben. Gegen die Prellung des Steißbeins erscheint die energetische Einflussnahme ideal zu sein. Also wird als erstes eine SAM-Ventral gemacht. Weiter wird der Patientin angeraten, mit Eis die schmerzenden Stellen selbst zu behandeln.
Vor der sich anschließenden Becken- und Wirbelsäulenbehandlung, wird um Kontrollmöglichkeiten zu schaffen, das Steißbein von allen denkbaren Seiten, auf seine Druckempfindlichkeiten abgetastet. Überraschend ist es, selbst bei starker Berührung von allen Seiten absolut nicht druckdolent. Extrem schmerzhaft ist dagegen das Gewebe, etwa eine Fingerbreite außerhalb des linken Steißbeinrandes, eine Lokalisation, die dem Darmausgang oder den Unterleibsorganen zugeordnet werden kann. Die Frage, ob seitens dieser Organe Beschwerden vorliegen oder Vorerkrankungen bestanden, wird verneint.
Beim Versuch die Beckenstellung zu erkennen, erweist sich der linke Sitzbeinhöcker als stark druckempfindlich und das Periost ist dort deutlich aufgequollen. Gegenüber dem rechten Os ischiadicum hat das linke deutlich mehr Volumen. Vergleichbare Aufquellungen und Empfindlichkeiten befinden sich an beiden Schambeinästen. Diese Veränderungen sind als Auswirkungen chronisch entzündlicher Prozesse der Unterleibsorgane, der Harnblase oder des Enddarms zu werten.
Unter der Behandlung der Beckengelenke, vermindert sich die Druckdolenz des anfänglich empfindlichen Sitzbeinhöckers. Die Korrektur der Wirbelstellungen bringt keinerlei Zustandsverbesserungen. Auf der Suche nach den dafür vorhandenen Auslösern, werden die Alarmpunkte des Dickdarms, des Magens, der Leber, so wie die der Gallenblase auf beiden Seiten druckempfindlich gefunden, und deren energetische Füllezustände durch Conchazonen bestätigt. Durch den versuchsweisen Abbau dieser Füllen lassen sich die Beweglichkeiten der FrozenShoulder und die im Nackenbereich sichtbar verbessern. Auch dazu erklärt die Patientin, von keinerlei Beeinträchtigungen dieser Organe zu wissen.
Da die Touristin bereits seit Jahren in der Karibik Ferien macht, liegt der Verdacht auf eine parasitäre Infektion nahe. Es wird deshalb eine Stuhluntersuchung vorgeschlagen, die sie unter Protest, weil sie ja „da“ nichts hat, machen lässt. Das Laborergebnis ist katastrophal. Ihre Probe enthält neben der höchsten, nur vorstellbaren Menge Amöben, zahlreichen Bakterien, massive Blut und Eiterbeimischungen. Der Stuhl ist hellgelb und viele Blut- und Eiterbeimischungen deuten auf einen Abzess im Darmbereich hin. Damit lässt sich der „Prellungsschmerz“ des Steißbeins erklären. Der extrem helle Stuhl weist auf einen Verschluss der Gallenwege hin.
Bei der Besprechung der Laborwerte, erinnert sich die Patientin, dass bei ihr, bereits vor Jahren, eine schwerwiegende Lebererkrankung festgestellt wurde. Für mich ist die Erwähnung der Leberschädigung letzter Auslöser, sie zu einem Arzt zu schicken. Die Patientin weigert sich der Empfehlung zu folgen, weil sie ja gesund sei, und nur unter Unfallfolgen leiden würde. Eine zweite ESB/APM-Behandlung fand nicht statt.
Parasitäre Erkrankungen werden außerhalb der Tropen kaum ernst genommen, obwohl immer mehr Fernreisengemacht werden. Nicht selten sind Parasiten unwillkommenes Souvenir. Etwa die Hälfte aller hier in der Karibik lebender Ausländer leidet unter parasitären Darmerkrankungen. Touristen, die meist über Jahre, immer wieder ihre Ferien in diesem subtropischen Land verbringen, sind davon noch stärker betroffen. Vorsichtsmaßnahmen werden von ihnen kaum eingehalten. Zurückgekehrt in die Heimat, kommt es nicht unbedingt zu Durchfällen etc., sondern vielfach zu einer Rücken-, Hüft- oder Kniesymptomatik , an der sich dann, wegen Unkenntnis, auch ESB/APM-Therapeuten die Zähne ausbeißen.