Und Schokolade ist doch gesund
Mit Zucker gegen Cortisol
Von Udo Pollmer
Viele Gesundheitsapostel verteufeln Schokolade als heimtückischen Dickmacher. Udo Pollmer sieht das ganz anders: Schokolade hebt nicht nur die Laune – sie wirkt auch gegen das riskante Hormon Cortisol in unserem Körper.
Einst brachte Schokolade Kinderaugen zum Leuchten, auch Erwachsene ließen sich gern eine Tafel munden. Doch heute gilt sie als Anfang allen Übels. Denn Schokolade verführt und bringt ernährungsbewusste Zeitgenossen, die konsequent auf Süßes verzichten wollen, immer wieder in die Bredouille. Auf den Kindertraum folgte ein böses Erwachen mit einem heimtückischen Dickmacher, der es nur darauf abgesehen hat, uns die Freude am leichten, kalorienreduzierten Leben zu vergällen.
Wie kann eine Speise eine solche Macht ausüben und uns scheinbar mühelos gegen unseren erklärten Willen zum Verzehr nötigen?
Da wäre zunächst das psychophysikalische Design zu nennen. Die Hersteller unterscheiden zwischen zwei Verbrauchertypen: Die „Lutscher“ und die „Beißer“. Die „Lutscher“ sind harmoniebedürftige oder frustrierte Mitmenschen, die den zarten Schmelz lieben. Sie können sich damit selbst ein paar Streicheleinheiten am Gaumen verpassen. Die „Beißer“ hingegen wählen härtere Schokoladensorten, um beim Zerbeißen ihre Aggressionen abzuleiten. Es gibt keine Schokolade, die beide Verbraucher gleichermaßen bedient, aber beide Schokoladenarten mindern Stress und sorgen für Entspannung.