Autor: Peter Jeker

Geschichte des Lehrinstituts

Im folgenden Artikel zeige ich die chronologische Entwicklung der Ausbildung Akupunktur Massage nach Radloff auf. Da auch ich vieles nur aus zweiter Hand weiss, sind gewisse Daten nicht ganz gesichert. Um ein Bild über die interessante Entwicklung zu vermitteln, ist die Genauigkeit meiner Ansicht nach absolut genügend.

 

Die Entwicklung der Ausbildung «Akupunktur Massage nach Klaus Radloff»

Die Anfänge

Klaus Radloff (1940–2014), Masseur und Physiotherapeut mit Staatsexamen, entwickelte die Akupunktur Massage – ESB / APM / ORK Ende der 70er Jahre. Sein fachlicher Werdegang wurde von der AKUPUNKT-MASSAGE geprägt. Zwischen 1974 und 1982 war er ein Mitarbeiter von Willy Penzel.

1982 erfolgte die berufliche Trennung von Penzel.

Klaus Radloff forschte an der Weiterentwicklung der Methode und brachte eigene Erkenntnisse ein. Er entwickelte die Ohr-Reflexzonen-Kontrolle nach Radloff und das Konzept der Becken- und Wirbelsäulenbehandlung. Daraufhin gründete er das Lehrinstitut Radloff im appenzellischen Wienacht.

1982 Anfangs wurden die Kurse im Feuerwehrlokal in Wienacht durchgeführt. Die Ausbildung bestand damals aus lediglich drei Kursen: A-B-C-Kurs. Später konnte Radloff das ehemalige Hotel Seeblick kaufen. Ideal zum Übernachten mit einem wunderbaren Kursraum.

1986 kam der B1 Kurs dazu. Der Ausbildungsumfang betrug damals ca. 180 Stunden. Danach wurde am Umfang relativ lange Zeit wenig geändert.

1993 Refresher als Ergänzungskurs.

1996 bis 2002 der D-Kurs mit Wolfgang Schröder mit Akupunkturpunkt- und Wandlungsphaseninhalten, auch als Ergänzungskurs. Diese waren aber nicht Ausbildungs- sondern
Weiterbildungskurse. Wolfgang Schröder ist im Februar 2018 verstorben.

Die APM als krankenkassenanerkannte Methode

1996 Im Jahr 1996 trat das Krankenversicherungsgesetz in Kraft. Die Krankenkassen begannen ihr Angebot der Zusatzversicherungen auszubauen. Damals suchten verschiedene Krankenversicherer nach einem Weg, um die Qualifikation von nicht-ärztlichen Therapeuten aus dem Bereich der Erfahrungsmedizin zu prüfen. Aus diesem Bedürfnis wurde 1999 das EMR gegründet. Im selben Jahr wurde auch der Umfang auf 222 Ausbildungsstunden erhöht. Der C1 Kurs wurde in die Ausbildung aufgenommen. Schon bald konnten sich APM Radloff TherapeutInnen beim EMR und damit den Krankenkassen registrieren lassen.

2000 Schon im Jahr 2000 begann die Verbandszusammenarbeit, die letztlich 2008 zur Gründung der OdA KT führte.

2001 Meine Assistenzzeit begann mit einem A-Kurs. Sechs Jahre durfte ich mit Klaus Radloff zusammen unterrichten. In dieser Zeit entstand eine tiefe Freundschaft, die über seinen Tod im März 2014 besteht.

Die neuen Inhaber und Verantwortungsträger

2007 verkauften Klaus und seine damalige Frau Imelda das Lehrinstitut. Meine damalige Frau Esther Balmer und ich hatten zusammen die Ehre, das Lehrinstitut Radloff zu übernehmen. Wir zogen von Wienacht in den Kanton Aargau auf den Herzberg.

2008 Schon länger hatten Klaus und ich diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, einen weiteren Kurs in das Ausbildungsprogramm zu integrieren. Die Inhalte hatten im Laufe der Jahre stetig zugenommen. Die Skoliosebehandlung und andere manuelle Techniken wurden stetig weiterentwickelt und verfeinert. Wir entschlossen uns, im Sinne der Qualitätsverbesserung, einen weiteren Kurs in die Ausbildung zu integrieren. Damit erhöhte sich der Ausbildungsumfang auf 264 Stunden.

2010 Eingabe der ersten Version der Methodenidentifikation zu Handen der OdA KT durch den VeT (heute Verband APM Radloff) und dem Verband APM Penzel.

2010 Anerkennung der APM-Therapie als Methode der Komplementärtherapie. Die Prüfungsordnung zur Höheren Fachprüfung für KomplementärtherapeutInnen war zu dieser Zeit noch nicht vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) (damals noch BBT) genehmigt. Aus diesem Grunde also auch noch kein eidgenössisch diplomierter Beruf.

2014 Klaus Radloff stirbt im März in seiner Wahlheimat, der Dominikanischen Republik.

2015 Eingabe der 2. überarbeiteten Version der Methodenidentifikation durch die Verbände.

2015 Das SBFI genehmigt die Prüfungsordnung. KomplementärtherapeutInnen können eine Höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom machen.

2016 Januar: Annahme der APM-Therapie als Methode der Komplementärtherapie.

2016 Das Lehrinstitut Radloff erhält im November die eduQua Zertifizierung.

2017 Das Lehrinstitut Radloff ist ab September von der OdA KT als Ausbildungsinstitut für KT-TherapeutInnen der Methode APM-Therapie akkreditiert.

Eine eidgenössische Ausbildung

2017 Die gesamte Ausbildung wird erweitert und an die KT-Kompetenzen angepasst. Ab nun gibt es eine Grundausbildung Level 1 und eine Aufbauausbildung Level 2 (vorher Masterkurse), welche bis zum Branchenzertifikat führt. Wir sind überglücklich und dankbar, nach all den arbeitsintensiven Jahren eine solch fundierte und wirkungsvolle Methode zu unterrichten.